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Soll man neue / kleine Parteien wählen?

JA, - aber nicht aus Protest
sondern nur, wenn man mit dem Programm des Kandidaten / der Partei auch wirklich und vollständig einverstanden ist!

Beispielsweise erhielt die Piratenpartei in Sachsen nur 1,9%. Ein beachtlicher Anfangserfolg und doppelt soviel wie bei den kürzlichen Europawahlen. Noch dazu, weil diese ja nur in einem Teil der Wahlkreise kandidierte. Weil Freiheit -in jeder Form- durch nichts zu ersetzen ist, und das die einzige Partei ist, welche die im GG zugesicherten Freiheiten auch wirklich einfordert, wäre das auch meine Partei. Freiheitsrechte sind mir viel wichtiger als einlullende Staatsfürsorge die nur behauptet wird und noch nie funktionierte. Aber wie gesagt: die Piratenpartei hat in Sachsen nur 1,9% erreicht.

Normalerweise wird eine Stimme kaum etwas bewirken, weil die 5% Hürde nicht übersprungen wird. Allerdings gibt es eine Kostenerstattung im Wahlkampf bereits ab 0,5%. In der Größenordnung um 5 Euro pro Stimme. Worauf es manche Splittergruppen tatsächlich abgesehen haben.

Aber was ist, wenn es plötzlich -oh Wunder!- doch eine Partei gibt, die (nach unserem Empfinden!) gute Ziele hat? Zumindest diese muß eine Chance haben!

Allerdings sollte man sich wirklich überlegen, ob man einer Partei,
- die zu idealistische (also weltfremde?) Ziele hat oder
- Ziele hat die nur Lösungen für schmale Sektoren liefert
dann auch wählt und dann warten muß, bis sie nach mehreren Wahlperioden entsprechend stark gewachsen ist.

Ein trauriges Beispiel ist die Piratenpartei: sehr freiheitlich orientiert und sehr sachkundig ist deren Einstellung zu den Internetproblematiken. Gerade die Beachtung der bürgerlichen Grundrechte fehlt praktisch allen anderen Politikern! Erinnert sei hier an den Spruch von Benjamin Franklin:
"He who sacrifices his freedom for security deserves neither", übersetzt:
 
Wer seine Freiheit opfert, um Sicherheit zu gewinnen,
dem gebührt nichts von beiden.

 
Nur die Wahlergebnisse bei den letzten Landtagswahlen (am 30.8.2009, im Saarland, Sachsen und Thüringen) lagen alle unter 5%. Wenn man eine Partei gewählt hätte, die die Hürde wahrscheinlich überspringt, wären diese Stimmen nicht auf dem Müll gelandet, - sondern zum Gewicht der Wählermeinung geworden! Die 5 % Hürde dient den größeren Parteien leider auch als bequemes Ruhekissen um wichtige aber unbequeme Gedanken zu ignorieren. Eigentlich brauchen wir etwas mehr Salz in den Bundestagsdebatten. Wir sollten die volle folgende Legislaturperiode intensiv dafür arbeiten, daß diese Partei bei der nächsten Wahl in den Bundestag kommt!

Ein Ausweg ist, sich die Kandidaten der großen Parteien einzeln vorzunehmen und diese zu sieben. Zum Beispiel gibt die Webseite  www.volksentscheid.de  einen guten Einblick in die Denkungsweise der einzelnen Kandidaten! Am besten gibt man seine PLZ ein und hat dann gleich die Übersicht über seine Direkt-Kandidaten.
Beim Kandidatencheck/Spiegel Onlinefindet man Kanditatenmeinungen und
beim Wahl-O-mat findet man Parteimeinungen zu einigen, allgemein in die Diskussion geworfene Fragen.
Antworten für seine eigenen Fragen kann bei Abgeordnetenwatch stellen. Allerdings kann man dort keine Meinungsumfrage zu seinen interessierenden Problemen bei allen Kandidaten machen, sondern nur moderierte Einzelfragen an einzelne, bereits früher gewählte Abgeordnete stellen.
Das beste -und mühsamste- ist natürlich selber Emails an die Parteien und Kandidaten zu verfassen.

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